Schon in den 20er und 30er Jahren zog Gott Jokus seine närrischen Kreise in unsere Badestadt. Schon zu dieser Zeit waren es vor allen die Turner, die sich dem organisierten Frohsinn berschrieben hatten. Ab 1950 tratt die Hiesbach als eigenständige Abteilung des VfL Bad Nauheim mit einer Sitzung an die Öffentlichkeit. Ihre Heimstätte wurde schon damals der Saal des Sportheims, das noch heute liebevoll "Turnhall" genannt wird. Erster Präsident der Hiesbach war Willy Horn sen., der gleichzeitig die Abteilung vertrat. Einen ersten Vorsitzender gab es zu dieser Zeit noch nicht.    Nachfolger von Willy Horn sen. wurde sein Sohn Willi Horn jr. (man beachte den kleinen Unterschied in der Schreibweise). Nicht zu vergessen ein Intermezzo von Hans Welker, der eine Kampagne lang durch das Programm führte, als Willy Horn sen. ausfiel. 

 

Die Anfänge waren zwar bescheiden, das Bühnenbild war von Neckermann, aber schon damals bemühte sich die Hiesbach um eine gesunde Mischung aus volkstümlichem und fröhlichem Humor und stilvoller und feinsinniger Fassenacht. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. in ihren frühen Jahren musste sich die Hiesbach noch einer innerstädtischer Konkurrenz stellen. Die "Sprudelgeister" spukten noch zu dieser Zeit noch durch die Kurstadt. Ihre "Kontrahenten" und Hiesbach-Pioniere in dieser Zeit waren Ferdi Hessler, Erich Becker, Ernst Burkhardt, Karl-Ernst Kost, Willi Roth, Hans Schuch etc.

 

Mit Beginn der 60er Jahre traten zwei ganz neue Gesichter ins vielfarbige Rampenlicht: Hans "Bimbo" Capellen und Dr. Reinhardt Heß. Bimbo war der erste 1. Vorsitzender den die Hiesbach kannte. Als Obernarr stand er gemeinsam mit Sitzungspräsident Walter Mangold an der Spitze des närrischen Treibens. Die entscheidendste Neuerung dieser Zeit war die Einführung der Senatoren. Seit 1966 existiert nun dieser Förderkreis, dem die Hiesbach ihre Existens verdankt. Bis zum 11.11.1999 stand Bimbo diesem Kreis persönlich vor, von da ab kümmerte sich Karlheinz Tüscher um unsere fördernden Mitglieder. 2009 übernahm Steffen Tüscher dieses Amt von seinem Vater.  

Eigentlich hätte man mit Bimbos Verdienste noch viele Zeilen füllen, aber das hatte er sich verbeten (O-Ton Bimbo: "Wer liesten des?") Dr. Reinhardt Heß hatte die Hiesbach als Vortragender und Texter geprägt. Als Meckerauer war er  Heinz Heß nachgefolgt und beherrschte lange die politische Bütt.

Ein ganz Großer der Hiesbach auf dem musikalischem Sektor war der schon kurz erwähnte Ernst Burkhardt. Immer wieder begeisterte er eine große Zahl von Leuten, sich in den unterschiedlichsten Formationen zu engagieren, auch absulute Musik-Frischlinge leisteten sich Instrumente um dabei zu sein. Auch ausgefallene Musikinstumente wie Melodikas und Baßgeigen wurden zusammen getragen. Seine größte und nachhaltigste Idee war die Gründung der Hiesbach-Sänger.

Ein Glücksfall für die Hiesbach fällt ebensfalls in die "goldenen" 60er. Die Sprudelgeister hörten auf zu bestehen und stellten großzügig ihren gesammten Fundus zu Verfügung. Ein Geschenk, von dem die Hiesbach noch lange zehren konnte.

 

"Neue Männer braucht das Land" hieß ein Slogan zu Beginn der 80er Jahre. Auch unser Verein wechselte an der Spitze aus. Aga Spohr als 1. Vorsitzender und Karheinz Tüscher als Präsident führten das vielbesungene Narrenschiff ins neue Jahrzent. Wärend Karlheinz Tüscher den Platz in der Mitte für 14 Jahren inne hatte, verschliß er gleich zwei Vorsitzende, denn auf Aga Spohr folgte Paul Stachelroth, ehe das Ruder in die Hände von Uli Ströhle überging. So standen an der Spitze gleich zwei Männer, die gemeinsam aus dem Männerbalett und der Blauen Kolonne hervorgegangen waren. Die Führung der Blauen Kolonne hatte Uli Ströhle von Kurt Horn übernommen, die er bis 2000 angeführt hat und dann an seinen Sohn Harald W. Ströhle übergab. Dieser steht den dienstbaren Geistern seitdem vor, die für Bühnenauf- und abbau, den technischen Ablauf der Kampagne und aufstellen des Kerbbaums unverzichbar sind. Uli Ströhle war es auch, der aus dem unbedeuteden Programmheft der Hiesbach einen attraktiven Begleiter durch die Kampagne und Bad Nauheimer Geschäftswelt machte, was der Hiesbach wirtschaftlich enorm zu Gute kommt. In dieser Funktion folgte ihm Jürgen Tuppi, der einzige Prinz, den die Hiesbach bisher hatte, dessen Nachfolger wurde Jörg Feindler der diese schwere Aufgabe des Programmheft zu gestalten bis 2014 inne hatte.

 

In den 90er fällt auch ein Tiefpunkt der Karnevalsgeschichte. Im Jahre 1991 tobte zur Karnevalszeit der erste Golfkrieg. Eine hysterische Pressekampagne veranlasste die Karnevalsverbände dazu, die närrischen Veranstaltungen abzusagen. Die Hiesbach konnte sich hier leider nicht ausschließen.

 

Auch die Aktivenschar wurde eifrig durchgewechselt. Neue Gruppen wie das Damenbalett und die Jugendgarde entstanden, andere wie die Bläser und die fidelen Wetterauer Musikanten gingen. Eine Auswahl an Aktiven dieser Zeit: Elsbeth Kost, Gitta Hermann, Rosi Wolf, Inge Bötsch, Peter Münk und Hans-Alfred Steuer.

Eben dieser war es auch der 1994 Karlheinz Tüscher nachfolgte und es bis 1998 inne hatte und es dann an Steffen Tüscher weiter gab. Im gleichem Jahr übernahm Jürgen Tuppi den Posten des 1. Vorsitzenden von Uli Ströhle. Im Jahre 2006 übergab Jürgen Tuppi sein Amt als 1. Vorsitzender an Alexander Jung. Drei Jahre später erfolgte auch der Wechsel im Amt des Sitzungspräsidenten. Seither lenkt Holger Straub das Narrenschiff durch die närrischen Sitzungen. Im Jahre 2014 übergab Alexander Jung den Vorsitz an den amtierenden 2. Vorsitzenden Harald W Ströhle. 

 

Hiesbach-Geschichten gibt es viele aber die Geschichten ist nicht so sehr Sache der Narren. Am Aschermittwoch ist alles vorbei und am 11.11. beginnt man wieder bei Null. Deshalb schauen wir lieber nach vorne.

Dieser kleine Geschichtseinblick erhebt gar nicht erst den Anspruch auf Vollständigkeit. Es würde die Seiten sprengen die Verdienste, die sich viele engagierte Hiesbacher erworben haben aufzuzählen. Nehmen sie als Beispiel nur was Liesel Jakobi, Hella Ströhle und Elsbeth Kost für diesen Verein alles getan haben. Mini Esch, Karl und Thea Meyer, Karl Hiller, Manfred Schneider, Jens-Uwe Jobst, Manfred Horn, Norbert Stachelroth, Erich Bethge und Ursula Horn blieben alle unerwähnt obwohl die Hiesbach in ihrer heutigen Verfassung ohne sie nicht denkbar wären.                                

        

    

 

 

 

 

 

 

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